Schlechter Schlaf betrifft Millionen Deutsche. Gehören auch Sie zu denjenigen, die nachts wachliegen? Moderne Schlaftracker wie Smartwatches oder Fitnessbänder können mittlerweile Ihren Schlaf analysieren – von Tiefschlafphasen bis zu Traumaktivitäten. Doch oft beginnt schlechter Schlaf im Kopf.
Das erklärt auch, warum bei Schlafmitteln der Placeboeffekt eine bedeutende Rolle spielt. Deshalb ist es sinnvoll, zunächst sanfte und natürliche Mittel auszuprobieren, bevor zu stärkeren Präparaten gegriffen wird. Hier sind einige Empfehlungen aus Ihrer Apotheke:
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Baldrian: Der Klassiker unter den natürlichen Schlafhilfen. Die Wirkung von Baldrianwurzel ist gut erforscht. Eine empfohlene Einzeldosis für Fertigarzneimittel liegt zwischen 450 und 750 Milligramm Trockenextrakt. Studien legen nahe, dass die Kombination mit Hopfen die Wirkung bei Einschlafproblemen sogar verstärken kann. Beide Pflanzen ergänzen sich ideal durch ihre unterschiedlichen Mechanismen.
Einnahmeempfehlung: Baldrian sollte etwa 30 bis 60 Minuten vor dem Schlafengehen eingenommen werden. Erste Verbesserungen der Schlafqualität zeigen sich meist nach rund zwei Wochen regelmäßiger Anwendung. Baldriantinktur ist eine gute Option, da flüssige Präparate schneller wirken und der bittere Geschmack ein weiteres sensorisches Signal setzt.
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Lavendel: Häufig unterschätzt, überzeugt Lavendelöl durch seine vergleichbare Wirksamkeit mit Baldrian. Eine praktische Dosierung sind ein bis vier Tropfen auf einem Stück Brot oder die Verwendung von Lavendelöl-Kapseln. Auch das Einreiben mit Lavendelöl (gemischt mit Olivenöl im Verhältnis 1:9) vor dem Schlafengehen kann ein entspannendes Ritual sein und die Wirkung entfalten – sei es über die Haut oder durch Inhalation.
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Ashwagandha: Eine Heilpflanze aus der ayurvedischen Medizin, das Stress reduziert und Schlafprobleme lindern kann. Studien zeigen, dass Ashwagandha sowohl die Dauer als auch die Qualität des Schlafs verbessern kann. Es kann insbesondere die Tiefschlafphasen fördern, die für die Regeneration des Körpers wichtig sind.
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Nahrungsergänzungsmittel wie Melatonin: Unterstützt die Regulierung des Schlaf-Wach-Rhythmus, besonders bei Jetlag oder Schichtarbeit.
Auch Magnesium fördert die Entspannung der Muskulatur und des Nervensystems. -
Hausmittel:
- Warme Milch mit Honig: Tryptophan aus der Milch kann schlaffördernd wirken.
- Beruhigungstees: Mischungen mit Baldrian, Hopfen, Melisse oder Passionsblume.
- Ein warmes Bad: Mit entspannenden Badezusätzen wie Lavendel- oder Melissenöl.
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Medizinische Präparate wie Antihistaminika: Sind kurzfristige Mittel und auch ohne Rezept erhältlich, Sie sind zur Beruhigung und bei Schlafstörungen (z. B. Diphenhydramin und Doxalamin). Nicht für die langfristige Nutzung geeignet. Die Einnahme von Antihistaminika sollte stets mit einem Arzt oder einer Ärztin besprochen werden.
(z.B. bei manchen Vorerkarnkungen)
Neben natürlichen Mitteln helfen regelmäßige Schlafenszeiten und Entspannungstechniken wie Autogenes Training, progressive Muskelentspannung oder Meditation dabei, die Schlafbereitschaft zu fördern.
Mit kleinen Änderungen und der richtigen Unterstützung können Sie Ihren Weg zu erholsamem Schlaf finden.
Falls Sie spezifische Unterstützung bei der Auswahl der Mittel benötigen, lassen Sie es uns wissen! Wir sind immer für Sie da. Ihre Apotheke vor Ort.